Der kleine Prinz ist ein Märchen für Kinder und für Erwachsene, das seit seinem Erscheinen 1943 Generationen von Lesern begeistert. Unsere Zusammenfassung gibt zur Einführung Wissenswertes über das Werk: kurze Zusammenfassung des Inhalts, Themen des Werkes für die Interpretation, Entstehung, Aufbau, Zeit, Form und Rezeption.
Zusammenfassung der Handlung
Ein Pilot muss in der Sahara wegen technischer Probleme mit seinem Flugzeug notlanden. Er hat Proviant für nur acht Tage und befindet sich in Lebensgefahr. In der Wüste ist er so allein, wie er sich oft auch unter den Erwachsenen gefühlt hatte. In der Welt der Erwachsenen ließ man keinen Raum für Phantasie und trotz aller Hoffnung fand er unter ihnen noch keine Freunde. Schon als Kind hatten ihm die Erwachsenen abgeraten, sich mit dem Zeichnen von offenen und geschlossenen Riesenschlangen zu befassen. Sie empfahlen ihm die Beschäftigung mit abstraktem Wissen. Dies bewog ihn schließlich dazu, Pilot zu werden.
Am Morgen nach seiner ersten Nacht allein in der Wüste wird er von einem kleinen Kerl geweckt, der sich von ihm die Zeichnung eines Schafes wünscht. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen zeichnet ihm der Pilot schließlich entnervt eine Kiste, in der sich das erwünschte Schaf befände. Ganz unerwartet stellt er damit das kleine Kerlchen zufrieden und öffnet damit eine Tür zur Welt des kleinen Prinzen. So erfährt er, dass der kleine Prinz von einem winzigen Planeten stammt und vor einer Blume floh. Er hatte sich in sie verliebt, doch vermochte er weder ihre seltsamen und eitlen Gebärden, noch seine eigenen Gefühle für sie zu enträtseln. So begab er sich auf eine Reise von Planet zu Planet, um Erfahrungen zu sammeln und Freunde zu finden. Erst nach und nach erschließt sich dem Piloten die ganze Geschichte des kleinen Prinzen, denn auf Fragen antwortet sein Gefährte grundsätzlich nie.
Die Reise des kleinen Prinz brachte ihn zunächst auf sechs Planeten, auf denen er Erwachsenen begegnete, die völlig in ihrer eigenen, absurden Welt verhaftet waren: Ein König projiziert seinen Herrschaftsanspruch auf den kleinen Prinzen und glaubt, das ganze Universum leiste ihm Gehorsam. Ein Eitler will als der beste, reichste und intelligenteste Mensch auf der Welt bewundert werden. Ein Säufer hat sämtliche Hoffnung fahren lassen und säuft vor Scham und will vergessen, dass er säuft. Ein Geschäftsmann glaubt, die Sterne zu besitzen, und verschanzt sich hinter seiner blödsinnigen Zahlenwelt. Ein Laternenanzünder folgt einer irrsinnig gewordenen Arbeitsanweisung und ein Geograph reichert Wissen mit fragwürdigen Methoden an. So gelangt er auf Empfehlung schließlich auf die Erde, die voller solcher Typen ist.
Auf der Erde begegnet der kleine Prinz zunächst der Schlange. Sie ist die erste Gestalt, die sich des kleinen Kerlchens annimmt und ihm schließlich ihre Hilfe anbietet. Auf der Suche nach Freunden wird er auch auf der Erde zunächst nicht fündig. Eine Straße führt ihn schließlich in einen Rosengarten. Hier entdeckt er Tausende von Rosen, die seiner Rose gleichen. Dies stürzt ihn in Verzweiflung, weil er sich von seiner Blume belogen fühlt. Sie hatte behauptet, sie wäre einzigartig. So bricht der kleine Prinz zusammen und weint bitterlich. Da erscheint der Fuchs.
Der Fuchs lässt sich vom kleinen Prinzen zähmen, weil auch er sich einsam fühlt und einen Freund benötigt. So weiht der Fuchs seinen neuen Gefährten in das Geheimnis von Freundschaft und Liebe ein. Das Wesentliche ist unsichtbar, man sieht nur mit dem Herzen gut, lehrt der Fuchs. Der kleine Prinz lernt allmählich die Einzigartigkeit der Dinge zu schätzen, mit denen man sich stetig im Herzen auseinandersetzen muss, um sie zu verstehen. Man versteht nur die Dinge, die man zähmt – auch dies lehrt der Fuchs. So erkennt der kleine Prinz schließlich, dass seine Rose ihn nicht belogen hat. Sie ist einzigartig, weil nur sie es ist, um die er sich auf seinem Planeten hingebungsvoll gesorgt hatte. Die anderen Rosen haben für ihn keine Bedeutung. Für sie, weil er sie gezähmt hat, ist er verantwortlich. So fasst der kleine Prinz den Beschluss, auf seinen Planeten zu seiner geliebten Rose zurückzukehren. Auf der letzten Etappe seiner Reise begegnet er schließlich dem Piloten.
Die Vorräte des Piloten sind nunmehr aufgebraucht. Acht Tage sind vergangen, ohne dass er sein Flugzeug reparieren konnte. So begeben sich die beiden gemeinsam auf die scheinbar hoffnungslose Suche nach Wasser. Entgegen aller Erwartung findet der Pilot einen Brunnen. Gemeinsam erneuern sie mit seinem Wasser ihre Lebenskräfte. Während der Pilot sich zurück zu seinem Flugzeug begibt, trifft der kleine Prinz erneut mit der Schlange zusammen. Die Schlange bietet dem Kerlchen einen Weg zur Rückkehr auf seinen Planeten. Sie vereinbaren einen Treffpunkt in der kommenden Nacht.
Als der Pilot nach erfolgreicher Reparatur seines Flugzeugs zurückkehrt, ahnt er allmählich, was der kleine Prinz im Sinn hat. Er will seinen neuen Freund nicht verlieren. Dennoch begibt er sich mit dem kleinen Prinzen an die Stelle, an der er vor Jahresfrist auf die Erde gestürzt war. Hier macht der kleine Prinz dem Piloten die Sterne zum Geschenk. Er verbindet die Sterne symbolisch mit seinem Lachen. Dann macht er seinen letzten Schritt. Die Schlange schnellt aus dem Sand und beißt den kleinen Prinzen in den Knöchel. Er sinkt wie leblos zusammen und kehrt zu seinem Planeten zurück. Seine sterbliche Hülle lässt er auf der Erde zurück. Es wird so aussehen, als sei ich tot, doch es wird nicht wahr sein, hatte er seinen unglücklichen Freund, den Piloten, besänftigt.
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